Unbekannter beschädigt Skoda-Autos in Honzrath
Offensichtlich speziell auf Autos der Marke Skoda hatte es ein Unbekannter in Honzrath abgesehen. Die Frontscheibe eines blauen Skoda Fabia wurde in der Zeit von Montag, 13. Dezember, 16 Uhr, bis Mittwoch, 15. Dezember, 13.15 Uhr, in der Straße Im Weidengarten 7 beschädigt. Wie die Polizei vermutet, nutzte der Täter einen massiven Naturstein (zirka 25 mal 20 mal zehn Zentimeter groß und acht Kilogramm schwer), der neben dem Fahrzeug auf der Straße lag, um damit der Scheibe zu Leibe zu rücken. Durch die Beschädigung wies die Frontscheibe eine starke Eindellung und Risse auf.Ein schwarzer Skoda Octavia wurde in der Straße Im Hirtengarten 25 in Honzrath ebenfalls beschädigt. Dort riss der Täter in der Zeit von Dienstag, 14. Dezember, 22.30 Uhr, bis Mittwoch, 15. Dezember, 6.30 Uhr, die Abdeckblende des rechten Außenspiegels ab. Hierdurch wurde ebenfalls die Spiegelhalterung beschädigt. Der Pkw war im Tatzeitraum vor dem Anwesen geparkt.red
Zeugen, die Angaben zu den Sachbeschädigungen machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Beckingen, Telefon (0 68 35) 9 36 66, oder der Polizei Merzig, Telefon (0 68 61)70 40, in Verbindung zu setzen.
Quelle: vom 17. 12. 2010 |
Malerin Christa Ried war Ehrengast bei der Herbstausstellung für Maler und Bildhauer in La Grande Paroisse
Die Honzrather Malerin Christa Ried war Ehrengast der diesjährigen Herbstausstellung der Foyer Rural für Maler und Bildhauer in der französischen Partnergemeinde La Grande Paroisse, nachdem sie sich im vergangenen Jahr über den ersten Preis freuen konnte, mit dem auch eine besondere Einladung zu dieser, nunmehr 16. Veranstaltung verbunden war.
Die Honzrather Malerin Christa Ried (2.v.r.), Ehrengast der diesjährigen Herbstausstellung in LGP, freut sich über die ihr überreichte Medaille. Mit auf dem Foto sind unter anderem Bürgermeister Dominque Lioret (2.v.l.) und die Foyer Rural-Vorsitzende Anni Ledoux (Mitte)
Foto: www.beckingen.deSie wurde mit ihrem Ehemann Horst Ried herzlich begrüßt. Die Ausstellung hatte der Anfang dieses Jahres verstorbene Michel Nivault ins Leben gerufen. Anni Ledoux, die neue Vorsitzende der Foyer Rural (Vereinsgemeinschaft), und Bürgermeister Dominique Lioret lobten in ihren Ansprachen zur Vernissage die langjährige erfolgreiche Arbeit des Gründers und großen Bürgers Nivault, der neben seiner Aktivität für die Kunstschaffenden, viel Zeit und Energie in die Pflege der guten Beziehungen zwischen Honzrath und La Grande Paroisse aufgewandt habe. Die zehn Aussteller bedauerten, dass mit ihm eine bedeutende Persönlichkeit des Ortes, die durch Humor und Einsatzbereitschaft geglänzt habe, nicht mehr unter ihnen weile. Wenn auch das Niveau der Ausstellung immer besser werde, sei es jedoch erstmals eine ohne deren Gründer. Um sein Andenken in Ehren zu halten, hat der Foyer Rural mit Einverständnis der Gemeinde und der Familie des ortsbekannten Mitmenschen beschlossen, diese Herbstausstellung in "Ausstellung Michel Nivault" neu zu benennen. Außerdem heißt der Spezialpreis, der alljährlich einem der Aussteller verliehen wird und den Namen des Ehrengastes von vor 16 Jahren trägt, künftig "Michel-Nivault-Preis". Bürgermeister Liorret überreichte die ersten dieser Medaillen an den Ehrengast Christa Ried und Dennise Nivault die Witwe des Ausstellungsgründers.
Christa Ried freut sich über ihre
von Bürgermeister Dominique
Lioret (links) überreichte Medaille.
Foto: Norbert Becker SZ
Quelle: www.beckingen.de
Dank für selbstlosen Einsatz
Acht Bürger aus dem Kreis erhielten gestern die Saarländische Ehrennadel In der Eisenbahnhalle in Losheim hat gestern Nachmittag Sozialminsterin Annegret Kramp-Karrenbauer acht verdiente Bürger aus dem Grünen Kreis mit der Saarländischen Ehrennadel ausgezeichnet.Losheim. „Wir brauchen Menschen, die sich engagieren“, sagte gestern Sozialministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Anlass war die Auszeichnung acht verdienter Bürger des Landkreises Merzig-Wadern mit der Saarländischen Ehrennadel.
„Ehrenamtlich Tätige leisten einen enormen Beitrag zum Gemeinwohl“, betonte die Ministerin. Im Saarland seien mehr als 3000 Menschen auf vielfältige und kreative Weise ehrenamtlich für ihre Mitmenschen tätig. Das verdiene besonderen Respekt und Anerkennung. „Dieser freiwillige, soziale Einsatz ist unverzichtbar für zahlreiche gesellschaftliche Aktivitäten, aber auch ganz besonders für eine erfolgreiche Vereinsarbeit, unterstrich Kramp-Karrenbauer.
In keinem anderen Bundesland ist die Einbindung der Menschen in die Vereine so groß wie im Saarland“, erklärte die Ministerin und fuhr fort: „Mit der Ehrenamtsnadel möchten wir Saarländerinnen und Saarländern, die sich auf besondere Art und Weise zum Wohle des Gemeinwesens engagieren und sich durch Hilfsbereitschaft und den selbstlosen Einsatz auszeichnen, Dank aussprechen.“
Nur durch ehrenamtliches, bürgerschaftliches Engagement und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, sei die Gesellschaft in der Lage, das zu leisten, was der Einzelne erwarte oder benötige. „Deshalb setzt sich die saarländische Landesregierung dafür ein die Strukturen und Rahmenbedingungen zu schaffen, dass verantwortungsbewusste Menschen für das Gemeinwohl ehrenamtlich tätig werden können“, betonte Kramp-Karrenbauer.
Um den Stellenwert des ehrenamtlichen Engagements im Allgemeinen und der Vereine im Besonderen zu stärken habe die saarländische Landesregierung wichtige Initiativen wie Versicherungsschutz im Ehrenamt, das Gesetz zur Stärkung des Bürgerschaftlichen Engagements, das Gesetz zur Begrenzung der Haftung von ehrenamtlich tätigen Vereinsvorständen und den Ehrenamtsurlaub angestoßen, unterstützt und umgesetzt.
Die Geehrten
Helmut Barthen (3.vl) hat in Honzrath als unermüdlicher Kämpfer in der Bergarbeiter-Gewerkschaft saarländische Geschichte verkörpert und sich für unzählige Kumpels eingesetzt.
Helge Caspary hat sich in vielfältiger Weise für ihre Stadt Merzig verdient gemacht. In ihrem sozialen Engagement war und ist sie stets bereit, auch unbequeme Wege zu beschreiten.
Seine Liebe zum Besseringer Vereinsfußball ist für Gisbert Leistenschneider ungebrochen. Ohne seine Initiativen, auch in der Jugendarbeit, wäre sein Verein nicht das, was er heute ist.
Winfried Thieser aus Wahlen genießt einen besonderen Status als Musiker seiner Heimatgemeinde Losheim am See. Er hat in den langen Jahren seiner ehrenamtlichen Tätigkeit das Gemeinde-Jugendorchester aufgebaut.
Als Naturliebhaber ist Gert-Jürgen Berning in der gesamten Losheimer Region bekannt. Mit großem Engagement setzt er sich für Naturschutz und Nachhaltigkeit ein.
Der Name Edwin Remmel ist untrennbar mit der Feuerwehr Mettlach verbunden. Als Anlaufstation und Helfer in vielen Situationen wird er in seiner Gemeinde geschätzt.
Emil Ternes war Ortsvorsteher und bekleidete lange Jahre das Amt des Schiedsmanns. Der in Faha lebende Ehrenamtliche hat für seine Mitmenschen stets ein offenes Ohr.
Im Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes Reimsbach gilt Willi Scholtes als eine Institution. Mit seiner unermüdlichen Jugendarbeit hat er sich einen guten Namen gemacht.
Von SZ-Mitarbeiter Norbert Wagner
Quelle: vom 03. 12. 2010
Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl 2010
In der Diskussion: Kultur und Verkehrsbelastung Prinzip des Forderns und Förderns. Am Thema Tourismus scheiden sich die Geister. Meinungen zu den Möglichkeiten des Fremdenverkehrs in Beckingen gehen bei Kandidaten weit auseinander Sportstätten-Bau war weiteres Thema bei der Podiumsdiskussion in der Deutschherrenhalle Bürgermeisterkandidaten bekennen Farbe.
Zum Thema „Tourismus in Beckingen“ wurde leidenschaftlich diskutiert. Die Gemeinde habe in diesem Bereich nicht allzu viel zu bieten, meinte der Herausforderer. Der Tourismus eröffne Chancen, sagte der Amtsinhaber.
Die Podiumsdiskussion, zu der Saarbrücker Zeitung und Saarländischer Rundfunk in die Deutschherrenhalle eingeladen hatten (wir berichteten bereits kurz), erwies sich als Publikumsmagnet: Trotz winterlicher Straßenverhältnisse kamen rund 300 Besucher zur von SZ-Redakteur Wolf Porz und seinem SR-Kollegen Thomas Gerber moderierten Veranstaltung.SPD-Herausforderer Joachim Gratz attackierte den Amtsinhaber, der sich zur Wiederwahl stellt, wegen dessen Faible für Kunst und Kultur: Die Gemeinde brauche einen Bürgermeister, keinen „Kulturattaché“. In Beckingen sei „alles überwachsen von Kultur“, kritisierte Gratz. Aufgabe einer Gemeinde könne es nicht sein, nur noch Kunst- und Kulturprojekte zu entwickeln, sondern es müsse ein Lebensumfeld geschaffen werden, in dem die Bürger sich wohl fühlten. „Es kann nicht sein, dass ein Bürgermeister Kultur nur zur Selbstdarstellung nutzt“, sagte der SPD-Kandidat. Er werde als Bürgermeister die Kulturausgaben „auf ein für alle Bürger erträgliches Maß“ zurückfahren und das dort eingesparte Geld „zum Beispiel für die Schulbuchausleihe einsetzen“.
Amtsinhaber Erhard Seger äußerte nur Unverständnis für diesen „Feldzug gegen die Kultur“ des SPD-Kontrahenten. Er verwies darauf, dass die Gemeinde im Jahr 90 000 Euro für Kulturarbeit ausgebe – das seien gerade mal 0,3 Prozent der Gesamtausgaben von 30 Millionen Euro. Für die Sportförderung hingegen bringe die Gemeinde jährlich weitaus mehr, nämlich 550 000 Euro auf. Seger verteidigte seinen kulturpolitischen Ansatz: „Ich interpretiere Kultur ganzheitlicher, als Gratz es vielleicht tut.“
Kultur verbinde die Menschen und führe auch die Generationen zusammen. Zudem sei das Bewusstsein für Kultur auch wichtig für die von ihm angestrebte Revitalisierung der Ortskerne: „Man muss Verständnis für Kultur haben, um in den Orten authentisch arbeiten zu können.“
Ein anderes Thema, über das die beiden Kandidaten intensiv diskutierten, war die Verkehrsbelastung im Haustadter Tal – hierzu hatten auch SZ-Leser Fragen an die Kandidaten eingereicht. Gratz machte sich erneut für den Bau einer Umgehungsstraße stark, die die Ortsteile im Haustadter Tal insbesondere vom Schwerlastverkehr entlasten sollte. Die Anwohner entlang der Hauptverkehrsader durch die Talorte litten erheblich unter dem „nervtötenden Lärm“, der von frühmorgens bis in die Nacht insbesondere vom Schwerlastverkehr verursacht werde. Diese Umgehungsstraße solle vom Honzrather Sport- und Freizeitzentrum ausgehend nach Düppenweiler führen. Gratz unterstellte seinem Kontrahenten, bei diesem Thema spezielle Klientelinteressen im Blick zu haben: „Er ist jetzt wohl familiär involviert in diesen Schwerlastverkehr“ – eine Anspielung darauf, dass eines der Kinder von Erhard Seger mit dem Betreiber eines Hartsteinwerkes verheiratet ist.
Diesen Vorwurf wies Seger in scharfer Form zurück: „Ich bin nicht involviert in diese Firma, habe damit gar nichts zu tun. Und außerdem darf bei uns noch hoffentlich jeder lieben, wenn er will.“ Die von Gratz geforderte Umgehungsstraße sei ein „Hirngespinst“, das von der SPD alle paar Jahre ins Spiel gebracht werde. „Aber es ist noch in einen konkreten Antrag gemündet, die Machbarkeit einer solchen Straße mal untersuchen zu lassen.“
Die von Gratz vorgeschlagene Streckenführung würde bedeuten, dass die Straße wertvolle Landschaftsschutzgebiete zerschneiden würde, betonte Seger. Darum und wegen der geschätzten Kosten von 30 bis 50 Millionen Euro sei diese Forderung illusorisch. „Den Schwerlastverkehr aus dieser Gemeinde herauszuhalten, ist illusorisch“, sagte der Amtsinhaber mit Verweis auf die topographische Struktur Beckingens und das vorhandene Straßennetz.
Auch bei einer anderen Forderung des SPD-Herausforderers gingen die Meinungen auf dem Podium sehr weit auseinander: Joachim Gratz erklärte, er wolle sich für die Schaffung eines zentralen Industriegebietes Beckingen-Süd im Anschluss an den bestehenden Industriepark Dillingen-Ost stark machen. Dieses Gelände besitze eine optimale Verkehrsanbindung mit unmittelbarer Nähe zur Autobahn und Anschluss an das Gleisnetz der Bahn. „Was wir in der Gemeinde an Gewerbeflächen haben, ist Stück- und Flickwerk ohen vernünftigen Verekrhsanschluss“, kritisierte Gratz mit Blick auf die Gewerbegebiete in Reimsbach und Düppenweiler. Genau für diese Gewerbeflächen habe er sich vor seiner Wahl vor sieben Jahren stark gemacht, erwiderte der CDU-Amtsinhaber: „Und dieses Versprechen habe ich gehalten.“ Mittlerweile seien in diesen beiden Gewerbegebieten auch alle Grundstücke verkauft, unterstrich Seger. Es sei bei der Erschließung beider Gebiete vorrangig darum gegangen, einheimischen Gewerbebetrieben die Möglichkeit zur Expansion zu geben, ohne dass dies den direkten Ortsbereich belaste. Was Gratz mit Beckingen-Süd anstrebe, sei gar nicht machbar: „Dieser Bereich ist seit 2003 per Bundesgesetz als Hochwasserschutzgebiet ausgewiesen, da ist nichts mehr zu machen.“ In Sachen Tourismus habe die Gemeinde nicht allzu viel zu bieten, meinte Herausforderer Gratz. Das liege auch an fehlender Infrastruktur. „Wir rangieren dabei an letzter Stelle in diesem Land“, betonte Gratz. Und weiter: „Man spricht hier von einem touristischen Highlight, das in Wirklichkeit nicht besteht.“ Es sei nicht möglich, aus Beckingen eine Touristikgemeinde zu machen. Deshalb sollten die diesbezüglichen Aktivitäten auf ein erträgliches Maß zurückgeschraubt werden.
„Mit touristischen Attraktivitäten sind wir nicht gerade gesegnet“, bestätigte Seger. Aber wenn man das, was Beckingen zu bieten habe, brach liegen lasse, komme kein Mensch mehr in die Gemeinde. Er sehe touristisch erhebliches Potenzial. Die Entstehung eines Fußball-Golfplatzes bei Saarfels belege das. Gleichzeitig habe die Gemeinde Grundstücke verkauft, um dort Gastronomie anzusiedeln. „Ebenfalls ist der Bahnhof Teil des touristischen Konzeptes, für das wir erhebliche Zuschüsse einstreichen konnten“, meinte Seger. Auch das Kupferbergwerk in Düppenweiler habe sich gut entwickelt. Darauf konterte Gratz: „Die Minigolfanlage in Honzrath lockt mehr Menschen an als das Kupferbergwerk.“ Auch die hohen Investitionen für den Saargarten seien für ihn unverständlich, sagte Gratz. Touristen, die diese Anlage besuchten, ließen keinen Euro in der Gemeinde. „Die kommen, schauen sich das an und fahren wieder nach Hause“.
Auch das Thema „Kindergärten“ erregte die Gemüter. Familien hatten sich beklagt, dass sie in den letzten Jahren erhebliche Mehrausgaben zu schultern hätten. „Besonders Kindergartenbeiträge reißen immer größere Löcher in die privaten Haushaltskassen“, hieß es. Die Frage des Moderators ging an beide Kandidaten: „Wie wollen Sie die Familienfreundlichkeit steigern?“
Gratz würde, so seine Aussage, die Kindergartenbeiträge ganz erlassen. „Das ist anderswo möglich, warum nicht bei uns?“. Zudem plädierte er für die Einführung einer kostenlosen Schulbuchausleihe. Durch Kürzung der Ausgaben bei Kultur und Repräsentation sei dies möglich. Seger hingegen argumentierte mit nüchternen Zahlen. Die Gemeinde gebe für die Kindertageseinrichtungen etwa 750 000 Euro aus, so Seger. Mit jedem Krippenplatz würde diese Zahl um viele Tausend Euro steigen. „Wenn wir weitere Krippenplätze schaffen, sind wir mit den Zuschüssen schon bald bei einer Million“. Diese Leistungen seien nur einzufordern, wenn man die Elternbeiträge auf das gesetzliche Maß bringe. Beckingen habe in der Region die niedrigsten Kindergartenbeiträge, und das solle so bleiben, bekräftigte Seger.
Welche Visionen beide Kandidaten bis zum Ende der kommenden Amtsperiode hätten, wollten die Moderatoren wissen. „Ich würde Wert darauf legen, dass es Beckingen im Jahre 2019 noch gibt und wir nicht ein Anhängsel von Rheinland-Pfalz sind.“ Dazu wünsche er sich einen schöneren Friedhof und weniger Kultur, sagte Gratz. Für Seger bedarf es keiner Vision. Man müsse Gebäude-Leerstände eindämmen, die Abwanderung stoppen und ein gutes Betreuungssystem schaffen. Dann sei ihm um eine attraktive Gemeinde nicht bange. Ein weiteres Thema in der Deutscherrenhalle war der Sportstätten-Bau: „Werden Sie sich als Bürgermeister dafür einsetzen, dass auch in Honzrath, Haustadt und Erbringen Rasenplätze gebaut werden?“, lautete die an die SZ eingereichte Frage an die beiden Kandidaten. Joachim Gratz sagte dazu: „Ich würde das nur für den Fall unterstützen, dass die Vereine dies finanziell aus eigener Kraft schultern können.“ Alles andere könne sich zum finanziellen Fallstrick für die Gemeinde entpuppen, die ohnehin in den vergangenen Jahren durch Ausfallbürgschaften und Zuschüsse viele Lasten auf ihre Schultern genommen habe. Dieses System habe sich bewährt, fand Erhard Seger: „Wir haben seit 35 Jahren dieses Prinzip des Forderns und Förderns.“ Die Gemeinde unterstütze solche Groß-Investitionen durchaus, wenn auch die Vereine bereit seien, ihren Eigenbeitrag zu leisten. „Bislang haben die Vereine sich stets bemüht, ihren finanziellen Verpflichtungen auch nachzukommen.“ Im Falle von Honzrath und Haustadt hätten sich die Vereine noch vor wenigen Jahren dagegen entschieden, einen Rasenplatz zu bauen. cbe
„Joachim Gratz fürchtet den Saargarten wie der Teufel das Weihwasser.“
Erhard Seger„Der Saargarten konnte nur ein Garten des Lärms werden. Jetzt ist er gut, um Hunde auszuführen.“
Joachim Gratz„Kultur ist seit Achim Gratz ein Schimpfwort, das ist sehr bedenklich“.
Erhard Seger„In Beckingen ist alles überwachsen von Kunst und Kultur. Hier braucht man einen Bürgermeister und keinen Kulturattaché“.
Joachim Gratz
Joachim Gratz (l.) und Erhard Seger begrüßen sich. Hinten: Thomas Gerber (l.) und Wolf Porz.
Auf einen Blick
Werden unter dem amtierenden Bürgermeister bestimmte Ortsteile bevorzugt behandelt? Auch um diese Frage stritten die beiden Kontrahenten auf dem Kandidatenpodium mit Verve. Joachim Gratz sagte, in Beckingen werde stets alles nach einer bestimmten Reihenfolge abgearbeitet: „Zuerst kommt Beckingen, dann Düppenweiler, dann Reimsbach, und wenn dann noch etwas für die kleineren Ortsteile übrig bleibt, dann bekommen die auch noch was ab.“ Der Bürgermeister setze sich zwar für alle ein, „aber für die einen mehr, für die anderen weniger“.Das ließ Erhard Seger nicht so stehen: „Hier wird kein Ort besonders protegiert.“ In den letzten sieben Jahren sei in alle Ortsteile investiert worden, unabhängig von deren Größe und der Parteizugehörigkeit ihrer Ortsvorsteher. So habe die Gemeinde in Beckingen selbst, wo es seit Jahrzehnten SPD-Ortsvorsteher gebe, den Marktplatz mit dem Lebensmittelmarkt neu gestaltet, zudem den Max-Doerfert-Platz in der Ortsmitte geschaffen, das Rathausumfeld saniert und die umfassende Renovierung des Bahnhofs auf den Weg gebracht. In Honzrath, einer anderen SPD-Hochburg, würden derzeit fast drei Millionen Euro in die Umgestaltung der Ortsmitte investiert. Dies alles mache aus Segers Sicht eins deutlich: „Ich bin ein Bürgermeister für alle.“cbe
Von SZ-Redakteur Christian Beckinger und Norbert Wagner
Quelle: vom 01. 12. 2010