Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter dem HVH
Heimatverein Honzrath feierte 2016 sein 20-jähriges Bestehen und hatte dementsprechend nicht wenig zu tun. Im Vereinsraum der ehemaligen Schule trafen sich die Mitglieder Heimatvereins Honzrath (HVH) zur Jahreshauptversammlung. Der Vorsitzende Werner Reinert hieß als Gast Ortsvorsteher Joachim Gratz willkommen.
Reinert gab einen Rückblick auf die zahlreichen Aktivitäten des Vereins, der im vorigen Jahr sein 20-jähriges Bestehen feierte. So wurde ein Mundartschmaus durchgeführt, Arbeiten in und um die Kalkofenhütte erledigt sowie Mäh- und Schneidearbeiten – teils mit Unterstützung des Bauhofes – an der angrenzenden Orchideenwiese nebst Grünfläche und Hecke verrichtet.
Mit einem Essenstand beteiligte sich der HVH wiederum am Dorffest. Dem Naturschutzverein wurde zum 50-jährigen Bestehen gratuliert. Dieser pflanzte später im Gegenzug eine Winterlinde als Baum des Jahres bei der Kalkofenhütte. Die tolle Aussichtsplattform erhielt dank der Initiative von Jörg Lenhof und Stefan Gratz die zweckdienlichen Richtungs-Anzeigetafeln.
Den Altentag bereicherten Akteure der Mundartgruppe mit Vorträgen, gemeinsam mit dem Obst- und Gartenbauverein fand wieder ein ansprechender Kappestag zur Sauerkrautherstellung statt. Erfolgreich verlief der erstmals nur auf den Kirmessonntag beschränkte Kathreinen-Markt. Des Weiteren nahmen der Vorsitzende und einer seiner Stellvertreter an Sitzungen und Veranstaltungen des Kreisheimatvereins teil.
Für den erkrankten Leiter der Mundartgruppe Herbert Engstler berichtete Mitglied Gudrun Reinert. Sie ging auf das hohe Arbeitspensum ein, das mit dem erstmals so probierten Mundartschmaus mit Vier-Gänge-Menü, dem Kappestag nebst Beköstigung und Kathreinen-Markt mit Hausmacher Spezialitäten verbunden war, und dankte allen Helfern für ihr Engagement. Zu dem beliebten Bauerspiel (ein spezielles Honzrather Kartenspiel) treffen sich Interessierte alle 14 Tage in der Steinbrecherstube.
Kassierer Gottfried Tischer erstattete einen positiven Kassenbericht, zu dem besonders die Mitwirkung beim Dorffest und die durchgeführten eigenen Veranstaltungen beitrugen. Die Kassenprüfer Kurt Seiwert und Helga Scholtes lobten die korrekte Buchführung.
Unter Vorsitz von Ortsvorsteher Gratz wurde dem Vorstand Entlastung erteilt. „Der Heimatverein ist ein rühriger Verein, der einen wichtigen Beitrag im örtlichen Gemeinschaftsleben leistet. Ich hoffe, dass seine Arbeit noch mehr wahrgenommen wird und er noch lange besteht“, sagte Gratz in seinem Grußwort und drückte den Wunsch aus, dass junge Mitbürger das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein suchen.
Das Jahresprogramm 2017 sieht unter anderem wieder Arbeiten im Bereich der Kalkofenhütte (Fußbodenerneuerung des Gebäudes und eine Sicherheitsabgrenzung des Geländes sind geplant), erstmals am 11. Juni einen Schauinsland-Tag, eine Wanderung im Rahmen der Gemeindewanderwoche am 16. Juni, die inzwischen traditionelle Teilnahme am Dorffest und am Altentag, einen Kappestag mit dem OGV, den Kathreinen-Markt mit Bauernvesper und eventuell einen weitern Mundartnachmittag mit dem Mundartring Saar vor. Die Versammlung schloss mit einer Fotoschau von Jörg Lenhof und einem Imbiss.
„Der Heimatverein ist ein rühriger Verein, der einen wichtigen Beitrag leistet. “ Joachim Gratz, Ortsvorsteher von Honrath
Von Norbert Becker
Quelle: vom 17. 03. 2017
Von der Erschaffung der Welt - neues Mundart-Buch von Hans-Peter Spelz
Der Honzrather Hobbyautor Hans-Peter Spelz, Jahrgang 1951, präsentiert nun ein weiteres Werk. Nachdem er im Jahre 2002 einen moselfränkischen und hochdeutschen Gedichtsband sowie 2014 ein Kinderbuch unter dem Titel „Der Flug des kleinen Schafes – Geschichten und Gedichte für Kinder“ herausgegeben, ist nun sein 108-seitiges Buch mit Geschichten und Gedichten in moselfränkischer Mundart unter dem Titel „Wie dae Herrgott de Welt erschaff hat – On watt draus génn éss“ im Eigenverlag erschienen.Spelz ist gebürtiger Beckinger und seit 1998 in Honzrath wohnhaft. Der pensionierte Diplom Verwaltungsbetriebswirt der Bundesbahn machte bereits in seiner Schul- und Ausbildungszeit erste Schreibversuche mit Bierzeitungen und Urlaubserlebnisschilderungen, ehe er dann 1997 ernsthaft mit moselfränkischer Mundart und Schriftdeutsch loslegte.
Mehr als 800 Texte hat der mehrfache Großvater Spelz, der über Jahrzehnte auch ein ausgezeichneter und als „Pele“ in der näheren und weiteren Umgebung bestens bekannter Fußballspieler war, bisher geschrieben. Autor Spelz ist bei mundartlichen Vorträgen gefragt und Mitglied im Mundartring Saar, der als Verein zur Pflege der Mundarten im Saarland die „mundart-post-saar“ (eine Mundartzeitschrift von der Saar in Mundart - über Mundart - rund um die Mundart) herausgibt.
In einem Beitrag dazu schreibt sein dort ebenfalls mitwirkender Autorenkollege Peter Stolz aus St. Ingbert zu dem neuen mundartlichen Werk von Spelz: „Wie dae Herrgott de Welt erschaff hat“ ist ein lustiges und schönes Buch sowie ein Denkmal für die Beckinger Mundart. Hans-Peter muss einen besonders guten Draht zum Herrgott haben, denn er weiß genau, wie die Welt erschaffen wurde. So berichtet er beispielsweise, dass sie schon in fünf Tagen fertig war, dass Adam und Eva schon am ersten Tag da waren, und das Paradies schon ganz gut bevölkert war.
Die Pflanzen und Tiere wurden erschaffen, damit die Paradiesbewohner etwas zu essen hatten, und die Sonne als Licht, weil Adam zu faul war, elektrisches Licht zu verlegen. Das Buch beschäftigt sich weiter mit den biblischen Themen „Em Noah sein Arch“, mit Moses, „Die zehn Gebote“, die Geschichte des heiligen Josefs „E gudder Pappen“, „Die Drei Könije“ und „Papschdwahl“. Aber auch mit ganz anderen Themen beschäftigt sich Hans-Peter Spelz, nämlich mit allem, was er im Untertitel ironisch mit „O watt draus génn éss“ bezeichnet. Die verschiedenen Kapitel sind überschrieben mit „So sénn die Leit éwen“, „Aus_em Saarland“,„Èmm Dorf“, „Dahemm“, „Ènn dae Naduur“, „Kadae onn anner Déjern“ und „Äppes ganz anneres“. Er beschreibt alle diese Themen in mehr als fünfzig gereimten Gedichten und zwischendurch immer wieder in Prosageschichten. Außer den welterklärenden Gedichten haben die anderen durchweg Themen aus dem Dorf und der näheren Umgebung. Bei aller Ironie und auch manchem Sarkasmus spricht aus allen Texten letztlich eine tiefe Verbundenheit mit den Menschen und große Heimatliebe.“
Das Buch ist erhältlich bei dem Autor Hans-Peter Spelz, Im Hirtengarten 15, 66701 Beckingen (hpspelz@t-online.de) und kostet 8 Euro.
Hans-Peter Spelz hat ein neues Werk herausgebracht. Foto: Norbert Becker
Quelle: vom13. 03. 2017
Lämpels Erlebnis mit Max und Moritz in Honzer Platt
Mundartnachmittag des Heimatvereins Honzrath zog viele Zuschauer in seinen Bann.
Nachdem der Heimatverein Honzrath (HVH) im vorigen Jahr anstatt des üblichen traditionellen Mundartnachmittags seiner Mundartgruppe erstmals als Alternative einen Mundart-Schmaus mit Unterhaltung und Hausmannskost ohne die erhoffte Resonanz getestet hatte, war in diesem Jahr wieder die Veranstaltung in bewährter Form angesagt.
Und siehe da, die Mehrzweckhalle musste am Sonntagnachmittag wegen der großen Besucherschar aus nah und fern nachbestuhlt werden. So zeigten sich der HVH-Vorsitzende Werner Reinert und Herbert Engstler als Leiter der Mundartgruppe bei der Begrüßung sehr erfreut und wünschten gute Unterhaltung bei dem von Gudrun Reinert zusammengestellten und geleiteten kurzweiligen Programm mit Liedern, Erlebnissen, Texten und Gedichten ehemaliger Honzrather Schüler zum Thema „Geschischden aus uuser Schoolzeit“.
Los ging es mit dem an einen Lehrer erinnernden Lied „Mit der Brille auf der Nas....“ von Werner Schäfer und seiner jungen Mitsängerin Leonie Kügler. Mit seinem Gedicht über Heimweh nach Honzrath und seine dort erlebte Schoolzeit wusste Walter Gratz (Jahrgang 1938), der vor 23 Jahren nach Haustadt umzog, zu gefallen. Viel zu berichten hatte auch Martha Ludwig (Jahrgang 1935) über ihre durch Krieg und Evakuierung gezeichneten und somit bewegten Jahre als Schoolmädchen.
Mit heiterem Gesang war ebenso wieder das Duo
Werner Schäfer & Leonie Kügler mit dabei.
Einige Anekdoten aus seinen Schulerlebnissen in der Volksschule Honzrath gab der 1961 geborene Wolfgang Schmitt (Samba) preis, ehe dann in der großen Pause Gelegenheit zur Stärkung mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen geboten wurde.
Wolfgang „Samba“ Schmitt bei seinem Vortrag. Foto: Norbert Becker
Auch den zweiten Teil eröffnete das Gesangsduo Werner Schäfer und Leonie. „Ich mag so gern zur Schule gehen“, bekannten sie mit ihrem Song.
Wie sich die Geschichte vom Lehrer Lämpel aus dem bekannten Buch von Max und Moritz in Honzer Platt aanhiert, präsentierte Werner Reinert, der später auch von einer rettenden Mitfahrgelegenheit als sozusagen 15. Nothelfer für ihn als vor dem Abitur stehenden Schüler berichtete. Auf heute noch wegen ihrer besonderen Strenge oder Eigenarten in Honzrath nicht vergessene Lehrer, Lehrerinnen und langjährigen Pastoren wies Werner Schäfer in seinem Vortrag hin, ebenso, dass mit dem Einzug in die neue Schule 1953 auch die Gelegenheit zum kostengünstigen Baden möglich wurde, da es damals nur in den wenigsten Häusern Bäder gab. Interessantes aus ihrer im Jahre 1966 begonnenen Schoolzeit, in der mit dem korrekten Aufstellen etwa nach der Pause noch Zucht und Ordnung herrschten, mussten Johannes Lauer und Joachim Roth zu erzählen.
Auch Johannes Lauer (links) und Joachim Roth erzählten
Erlebnisse aus ihrer gemeinsamen Schulzeit.
Auch warfen sie einen Blick auf diese Zeit zurück, auf längst geschlossene Geschäfte und Gewerbebetriebe, die damals noch im Dorf vorhanden waren. Den passenden Schlusspunkt bildete das der Schule gewidmete Lied „Alte Schule – altes Haus“ von Werner und Leonie. „Strenge und Eigenarten von Honzrather Lehrern oder Pastoren sind bis heute unvergessen.“ Werner Schäfer, Mundartdichter
Von Norbert Becker
Quelle: vom 04. 03. 2017