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Seit nun mehr 125 Jahren wird in Haustadt Blasmusik als Volksgut gepflegt und ist dort ein fester Bestandteil des haustadter Kulturlebens wie auch im Nachbarort Honzrath. Der Verein zählt derzeit 262 Mitglieder, davon sind 48 als Musikerinnen oder Musiker im Hauptorchester und Schülerorchester aktiv.

Er hat in der langen Zeit seines Bestehens, ob getrennt oder zusammen, viele Höhen und Tiefen erlebt. Laut Chronik schlossen sich im Jahre 1886 in Haustadt einige musikbegeisterte Männer zusammen und gründeten den ersten Musikverein. In Honzrath wurde zwar schon 1903 in einer Gruppe musiziert, aber erst am zweiten Weihnachtstag 1908 kam es zur Gründung des Musikvereins „Harmonie“. Im Frühjahr 1910 gründeten die Gebrüder Hewer einen weiteren Haustadter Musikverein. Nach den Wirren des Ersten Weltkrieges riefen Peter Wagner aus Honzrath sowie die Vereinsgründer Josef Fuchs und Josef Hewer aus Haustadt die Blasmusik wieder ins Leben. Im Jahre 1923 gelang Bürgermeister Gerhard André der Zusammenschluss der beiden Haustadter Musikvereine. Die Musikvereine von Haustadt und Honzrath traten geschlossen der jeweiligen Freiwilligen Feuerwehr bei. Beide Vereine musizierten bei kirchlichen oder die beiden Orte betreffenden Veranstaltungen als Spielgemeinschaft, ehe der Zweite Weltkrieg einen erneuten Stillstand brachte. Nach dessen Ende spielten die Haustadter und Honzrather Musiker zunächst wieder gemeinsam. Doch ab 1953 gingen sie erneut getrennte Wege. Mehrere Versuche, wieder zusammenzufinden, schlugen fehl, bis die beiden Ortsvorsteher Peter Behr (Haustadt) und Werner Reinert (Honzrath) die Initiative ergriffen und an Karfreitag 1976 die Vereinigung der beiden Musikvereine zu den Musikfreunden Haustadt- Honzrath besiegelt wurde und sich seither bestens bewährt hat. Seit 2008 haben die Musiker am Dorfplatz ihr eigenes Vereinsheim. Zahlreiche Veranstaltungen, örtliche und überörtliche Auftritte bezeugen die Leistungsfähigkeit des Traditionsvereins, in dem auch eine ausgezeichnete Geselligkeit und Kameradschaft gepflegt wird.

Quelle: www.beckingen.de

„Ich betrachte uns als große Familie“ Giusy Vitarello sieht den Schwerpunkt der Vereinsarbeit in der Jugendförderung. Im Vorfeld der großen Jubiläumsveranstaltung 125 Jahre Musikfreunde Haustadt-Honzrath an diesem Wochenende sprach SZ-Mitarbeiter Nobert Becker mit der Vorsitzenden des Vereins, Giusy Vitarello (Foto: nb).

Sie sind seit 2003 Vorsitzende der Musikfreunde Haustadt- Honzrath. Ist dies nicht eine schwierige Aufgabe für eine junge Frau wie Sie?

Vitellaro: Es ist eine große Herausforderung für mich, aber auch eine Ehre, die Geschicke der Musikfreunde, eines Vereins, in dem man praktisch aufgewachsen ist, leiten zu dürfen. Natürlich gibt es schwierige Zeiten, die es zu überstehen gilt. Aber wir halten zusammen, wobei die schönen und positiven Seiten überwiegen. Und nun dürfen wir gemeinsam unser 125-jähriges Bestehen feiern, was uns mit Stolz erfüllt und worauf wir uns sehr freuen.

Wie steht es um die Mitglieder und wie sieht deren Engagement aus?

Vitellaro: Wir haben im Jubiläumsjahr 262 Mitglieder, davon 48 aktive Musiker, aufgeteilt in Hauptorchester und Schülerorchester. Ich betrachte uns als eine große Familie, zu der sowohl aktive Musiker als auch inaktive fördernde Mitglieder gehören. An dieser Stelle möchte ich es auch nicht versäumen, mich bei allen Helfern zu bedanken, die sich gerne bereit erklärt haben, zum Gelingen unseres Festes beizutragen.

Wo sehen Sie den Schwerpunkt Ihrer Arbeit im Verein?

Vitellaro: Der liegt ganz klar bei der Jugendarbeit, Jugendund Nachwuchsförderung. Das fängt bei den Kleinsten ab drei bis vier Jahren an, für die wir Unterrichtsstunden in musikalischer Früherziehung unter Leitung einer ausgebildeten Pädagogin anbieten. Alle zwei Jahre gehen wir zur Nachwuchswerbung in die Schulen oder sprechen die Kommunionkinder des jeweiligen Jahres an. Zu unserem Angebot gehört auch eine gute musikalische Ausbildung an fast allen Instrumenten. Auch gemeinsame Aktivitäten, wie unser alljährliches Kinder- und Jugendzeltlager, spielen eine große Rolle.

Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft?

Vitellaro: Ich wünsche mir, dass unsere große Familie der Musikfreunde weiterhin so zusammenhält, wir genügend Nachwuchs haben, um unseren Verein am Leben zu erhalten, das große Ansehen in der Gemeinde auch weiter genießen dürfen und die Mitglieder uns in unseren Tätigkeiten immer so tatkräftig unterstützen.

Wie sehen Ihre Erwartungen und Wünsche für das Jubiläumsfest aus?

Vitellaro: Natürlich wünsche ich mir, dass unser Fest ein voller Erfolg wird. Ich würde mich sehr freuen, wenn es mit allen damit verbundenen Highlights den Festbesuchern aus nah und fern noch viele Jahre positiv in Erinnerung bleiben möge und Freundschaften noch weiter vertieft werden.

Quelle:   vom 17. 06. 2011