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Der Frühling

Der astronomische Frühlingsanfang bedeutet dass die Sonne den Äquator auf der um 23,5° geneigten Erdachse in Richtung Norden überquert. Die Natur startet dann ein riesiges Wachstumsprogramm. Dem Frühling kann man förmlich beim Ausbreiten zusehen.

In Deutschland startet der Frühling im Südwesten und bewegt sich dabei, statistisch gesehen, etwa 30 km am Tag Richtung Nordosten. In Freiburg bohren sich die ersten Krokusse Ende Februar aus dem Boden und entfalten Ihre Blätter bis sie auch Ende März auf Usedom die lilafarbenen Blüten der Sonne entgegen strecken. Gleichzeitig überwindet der Frühling täglich 30 Höhenmeter.

Die Wissenschaft hat erst in den letzten Jahren dieses komplexe Wahrnehmungssystem der Pflanzen ergründet. So haben zum Beispiel Blätter bereits als Knospe eine innere Uhr, die die tägliche Lichtdauer misst und mit dem abgespeicherten Sollwert vergleicht der über tausende von Generationen weitergegeben wurde. Elektrische Signale wandern in einem Tempo von einem Zentimeter pro Sekunde durch die Pflanze und geben ihr alle benötigten Informationen über ihre Umgebung die sie zum wachsen benötigt.

Die Pflanze misst nicht nur die Temperatur, bis auf 0,1° Celsius genau, sondern auch die Tageslänge. Ist es mehr als 12 Stunden hell, ist der Frühling da. An der Uni Bonn wurden spezielle Schichten und Gewebestrukturen an den Wurzeln entdeckt die allein der Weiterleitung von Reizen dienen. Stimmen alle Parameter wird das Wachstumsprogramm gestartet und unglaublich viel Energie freigesetzt.

Rein rechnerisch erzeugen Pflanzen in einem Jahr soviel Biomasse (etwa durch Fotosynthese), das man damit 15 Jahre lang den Energieverbrauch der gesamten Menschheit decken könnte. Pro Kilo Blattwerk entwickelt ein Baum 1 Megajoule Energie. An einem mittleren Baum wachsen im Frühling ca 500 000 Blätter, das sind etwa 100 kg, also 100 Megajoule Energie. Ein einzelner Baum deckt theoretisch den täglichen Energiebedarf von 13 Erwachsenen, die Energie die sich aus ca drei Kilo Steinkohle gewinnen ließe. Durch die Photosynthese versorgt sich ein Baum aber nicht nur selbst, während des chemischen Prozesses entsteht auch soviel Sauerstoff das es für 12 Menschen ausreichen würde.

Foto: Kopp (Pinkman)