Herkunft der Hexennacht
In der heute üblichen "Hexennacht", auch "Freinacht" oder "Walpurgisnacht" genannt, fließen vermutlich verschiedene, ehemals unabhängige Bräuche zusammen. In der Schweiz und Teilen Südwestdeutschlands wird unter "Freinacht" eine Nacht mit amtlich verlängerter oder unbeschränkter gastgewerblicher Bewirtung in Restaurants oder an Festwirtschaften verstanden. Anders als heute gab es neben der Nacht auf den 1. Mai weitere Termine. Für den Landkreis Fürstenfeldbruck im Westen Münchens galten außerdem die Nächte auf den 1. April, vom Karsamstag auf den Ostersonntag, auf Georgi (23. April) sowie vom Pfingstsamstag auf Pfingstsonntag als Freinächte. Da es im bäuerlichen Umfeld als unschicklich galt, an dem jeweils folgenden Feiertag bewegliches Inventar herumstehen zu haben, wurde dieses von der Dorfjugend "aufgeräumt". Beliebt war das Verstecken offener Tore oder das Zerlegen eines herumstehenden Heuwagens mit anschließendem Zusammenbau auf einem Scheunendach.
Die "Walpurgisnacht" ist ein traditionelles europäisches Fest am 30. April. Der Name "Walpurgisnacht" leitet sich von der Heiligen Walburga (auch Walpurga oder Walpurgis), einer englischen Äbtissin (710–779) ab, deren Gedenktag bis ins Mittelalter am Tag ihrer Heiligsprechung am 1. Mai gefeiert wurde. Die neun Tage davor wurden als "Walpurgistage" bezeichnet, das Läuten von Glocken zur Abwehr der angeblichen Hexenumtriebe wird örtlich auch als Walpern beschrieben.
Die "Walpurgisnacht" gilt auch als die Nacht, in der die Hexen insbesondere auf dem Blocksberg (eigentlich Brocken), aber auch an anderen erhöhten Orten ein großes Fest abhalten und den Bewohnern Streiche spielen. Viele Walpurgisriten leben in bäuerlichen Maibräuchen fort. So schützte man seinen Hof durch nächtliches Peitschenknallen, ausgelegte Besen und Maibüsche. Um Vieh und Haus zu schützen wurde in dieser Nacht geweihtes Salz auf die Türschwellen der Ställe und Häuser gestreut.
Der Maibaum
Der Maibaum, meist eine Birke, ist zugleich Fruchtbarkeitssymbol und Darsteller des Weltenbaums. Zu Walpurgis werden traditionell die Maibäume aus dem Wald in den Ort geholt, um sie der Liebsten vor das Haus zu stellen. In der Dorfmitte wird um den Baum getanzt. Der Baum symbolisiert so die Fruchtbarkeit der Natur, die zu den Menschen gebracht wird. Rituelle Liebesakte auf den Feldern in vorchristlicher Zeit sollten angeblich die menschliche Fruchtbarkeit auf den Ackerboden übertragen. Viele der Bräuche bei Frühlingsfesten ranken sich um junge Paare, die symbolisch für die menschliche Gemeinschaft stehen. Der Gang zwischen zwei Walpurgisfeuern soll reinigen und Seuchen fernhalten (Walpurgis gilt als Schutzheilige gegen Hexen, Pest, Husten und Tollwut). Die auch heute noch in weiten Teilen Deutschlands gefeierten Hexenfeuer gehen mutmaßlich auf diese Tradition zurück.
Quelle: www.wikipedia.de